Test Skoda Superb Combi Style 1.4 TSI: Kombi der Extra-Klasse
spothits/Ingo Koecher
Skoda feierte 2016 gleich mehrfach: So startete der neue Skoda Kodiaq – ein SUV, etwas größer als der Skoda Yeti. Als zweites wurde der Skoda Superb fünfzehn Jahre. Für spothits war das Grund genug, den Skoda Superb Combi ausgiebig zu testen.
Es steckt weit mehr als nur ein kühles Rechenmodell dahinter, wenn sich jemand für einen Skoda entscheidet. Denn ganz gleich auf welches Modell des tschechischen Automobilherstellers die Wahl fällt, ist eines sicher: Preis und Leistung passen.
Der Griff nach oben…
So auch beim Superb, mit dem es Skoda in bester Tradition einmal mehr gelingt, die Grenzen zwischen Mittel- und Oberklasse zu verwässern. Denn unser nahezu vollausgestatteter Testkandidat Skoda Superb Combi 1.4 Style bietet in Anmutung und Fahrkomfort Oberklasse-Niveau. Und das zu einem überzeugenden Preis – auch mit dem einen oder anderen Extra von der Wunschliste.
Mehr Auto geht kaum…
Wer sich für Details wie das adaptive Fahrwerk DCC, Parksensoren, Drei-Zonen-Klimaautomatik (Fahrer, Beifahrer Fond), Tempomat oder Geschwindigkeitsbegrenzer (Serie ab Ambition) entscheidet, ist bei der Ausstattung bereits in der Oberklasse angekommen. Fahrkomfort und Anmutung des Skoda Superb tun ihr Übriges. Verstärkt wird dieser Eindruck zusätzlich durch die Leistungsfähigkeit des adaptiven Fahrwerks DCC. Das System bietet neben einer individuellen Fahrwerkskonfiguration die werksseitigen Einstellung „Komfort“, „Normal“ und „Sport“.
Per Gleitflug ins Vergnügen
Wer gerne schwebt, entscheidet sich für Komfort. Denn mit dieser Kennkurve schluckt das Fahrwerk des frontgetriebenen Skoda Superb nahezu jede Unebenheit – Dahingleiten garantiert. Ganz anders die Einstellung Sport: Die straffe Fahrwerkseinstellung liefert direkte Rückmeldung von der Fahrbahn und sorgt damit für eine optimale Straßenlage. So eignet sich Sport bestens für hohe Geschwindigkeiten oder kurvenreichen Strecken. Mit Normal bietet Skoda eine alltagstaugliche Lösung für beide Lebenswelten. Für das adaptive Fahrwerk, nachrüstbar in den Ausstattungslinien Ambition und Style, ruft der Hersteller 940 Euro zusätzlich auf.
Unter der Haube geht es sparsam zu
Unser Testwagen Skoda Superb Combi Style war mit dem Einstiegsbenziner und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstet. Einstiegsmotorisierung hin oder her: Der 1.4-Liter TSI Turbobenziner leistet 110 kW/150 PS, was auch bei voller Besetzung und entsprechendem Gepäck vollkommen ausreicht. Zudem sorgt das in bester Dieselmanier bereits ab 1.500 Umdrehungen abrufbare maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern für geringen Kraftstoffverbrauch.
Hinzu kommt hervorragendes Motormanagement: In Segelphasen – also die Geschwindigkeit mit wenig Gas haltend – schaltet der TSI zwei seiner vier Zylinder ab. Mit der Zylinderabschaltung ACT (Active Cylinder Technology) lässt sich der Kraftstoffverbrauch weiter nach unten korrigieren. Überzeugend war zudem die Laufruhe des Turbobenziners, der in allen Drehzahlbereichen entspannt arbeitet.
Das Auge fährt mit …
Die Erwartungen an einen Kombi sind hoch und enden keineswegs im großzügig bemessenen Platzangebot. Vielmehr soll der Wagen Komfort bieten, muss sparsam sein und darüber hinaus möglichst optische Akzente setzen. Letzteres gelingt dem Skoda-Design-Team um Jozef Kabaň mit der Linienführung des Superb Combi: Denn der zwangsläufig zwischen Motorhaube und vorderem Kotflügel auftretende Spalt wurde kurzerhand in die Linienführung der oberen Sicke Richtung Heck integriert und ist so buchstäblich unsichtbar. Die Zeichnung insgesamt trägt indes ganz klar die Gene des Herstellers mit den markanten Schwellern zwischen A- und C-Säule, der dynamischen Frontschütze mit Rippengrill und der konturierten Motorhaube.
Eigenständig bis ins Detail
Hinzu kommt, dass der Skoda Superb wie unter anderem die Schwestermodelle VW Golf, Audi A3 oder Seat Leon auf dem Modularen Querbaukasten MQB der Konzernmutter Volkswagen aufbaut. Was Skoda mit dem Superb trotz Kostenoptimierung auf die Räder stellt, ist dennoch ein eigenständiges Modell, das überzeugt. Dies gilt insbesondere für das Platzangebot, das im Fond Kniefreiheit ohne die geringste Einschränkung bietet. Auch der Sitzkomfort kann punkten, denn sowohl die Vordersitze, wie auch die Fond-Bestuhlung ist angenehm konturiert. Absolut familientauglich stuft spothits zudem das von 660 auf 1.950 Liter erweiterbare Ladevolumen des Skoda Superb Combi ein.
Fazit
Der Skoda Superb III Combi wird seit 2015 gebaut. Mit dem Modell bietet der Hersteller einen Kombi, dessen Fahrleistungen bereits mit dem Basisbenziner überzeugen. Zudem sind Komfort, Ausstattung sowie Materialauswahl und Verarbeitung stimmig. Das Einstiegsmodell der Baureihe mit 125 PS Turbobenziner startet bei 26.090 Euro. Für das Topmodell mit 280 PS starkem 2.0-Liter Turbobenziner, Doppelkupplungsgetriebe DSG und 4×4-Allradantrieb ruft Skoda ab 45.990 Euro auf.
Technische Daten Skoda Superb Combi Style 1.4 TSI
Fünftüriger, fünfsitziger Kombi der oberen Mittelklasse
Länge/Breite/Höhe | 4.856 mm/1.864 mm/1.477 mm |
Radstand | 2.841 mm |
Wendekreis | 11,70 m |
Motor | Reihenvierzylinder Turbo-Benziner TSI, manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe, Start-Stopp-System mit Rekuperation (Bremsenergie-Rückgewinnung) |
Hubraum | 1.395 ccm |
Leistung | 110 kW/150 PS bei 5.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment | 250 Nm bei 1.500 – 3.500 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit | 218 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h | 8,7 s |
Verbrauch | |
Herstellerangabe (im Mittel) | 5,2 l/100 km |
Testverbrauch (im Mittel) | 6,2 l/100km |
Schadstoffklasse | EU6 |
CO2-Ausstoß | 120/116 g/km (reifenabhängig) |
Energieeffizienzklasse | B/A (reifenabhängig) |
Ladung und Gewichte | |
Kofferraum | 660 – 1.950 Liter |
Ladefläche Länge | 1.050 mm |
Ladefläche Breite | 1.010 mm |
Leergewicht | 1.415 kg |
max. Zuladung | 640 kg |
max. Dachlast | 100 kg |
Anhängelast ungebremst | 700 kg |
Anhängelast gebremst | 1.600 kg |
Preise | |
Basismodell | ab 26.090 Euro |
Testwagen | ab 32.690 Euro |