So schütze ich mich vor Fahrraddiebstahl
Wenn es nicht ein so trauriges Licht auf die Werte-Gesellschaft werfen würde, so könnte Fahrraddiebstahl fast schon ein Volkssport sein. Jährlich werden rund 300.000 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst, dazu kommt noch hohe Dunkelziffer an Diebstählen, die nicht angezeigt werden, da die Besitzer kaum eine Chance sehen, dass ihr Rad wieder auftaucht. Damit haben sie nicht einmal unrecht. Die Aufklärungsrate der Polizei im Segment Fahrraddiebstahl liegt bei etwa 10 %.
Welche Fahrräder sind besonders diebstahlsgefährdet?
Eine Statistik, in der etwa bestimmte Marken oder Fahrradtypen aufgeführt sind, die bevorzugt gestohlen werden, besteht nicht, wohl aber eine Statistik zu der Diebstahlshäufigkeit gesicherter und ungesicherter Fahrräder und natürlich liegen hierbei die ungesicherten oder ungenügend gesicherten Räder weit vorne. Daraus ergibt sich auch ein Rückschluss auf den Wert des jeweiligen Rades. Der Besitzer eines Fahrrades, für das er oder sie beispielsweise 600 bis 1000 Euro auf die Ladentheke des Händlers blätterte, wird seinen Besitz kaum einfach irgendwo ungesichert an einen Baum lehnen oder nur über ein einfaches Speichenschloss sichern. Dies passt zu einer weiteren Statistik, in der aufgezeigt ist, dass über 70 % aller Fahrraddiebstähle sogenannte Gelegenheitsdiebstähle sind. Es geht also in den weitaus meisten Fällen nicht um die gezielte Suche nach einem bestimmten Rad, sondern sehr oft benötigt der Dieb einfach ein Transportmittel. Natürlich schließt dies nicht aus, das ein potenzieller Dieb sich in der Auswahl für das beste und damit meist teuerste Rad entscheiden wird, wenn es mit wenig Aufwand entwendet werden kann. Dazu muss klar gesagt werden, dass ein einfaches Drahtseilschloss für wenige Euro leicht durch einen Seitenschneider, der in jede Hosentasche passt und oft Bestandteil von Multitools ist, zu durchtrennen ist.
Welche Möglichkeiten gibt es, das Fahrrad sicher abzustellen?
Bei den Orten des Fahrraddiebstahls handelt es sich zu über 90 % um öffentliche Plätze, die für jedermann zugänglich sind. Folglich sind umschlossene Räume oder durch Gitter abgesperrte Plätze die bessere Wahl. In der Praxis ist es natürlich so, das in den weitaus meisten Fällen kaum sichere Räume zur Verfügung stehen, wenn es sich nicht um den eigenen Keller oder die Garage handelt. Der Fahrradfahrer, der mit seinem Gefährt unterwegs ist, hat sehr oft keine andere Wahl, als das Fahrrad im öffentlichen Bereich abzustellen. Da kann nur ein sicheres Fahrradschloss helfen, das zudem lang genug ist, um mindestens ein Rad und den Rahmen an einem feststehenden Bauteil wie einem Zaun, gesonderten Fahrradabstellanlagen oder einem Laternenpfahl festzumachen. Die Stiftung Warentest prüfte im Jahr 2015 verschiedene Fahrradschlösser, wobei geschmiedete Kettenschlösser, Panzerschlösser, Faltschlösser oder auch Bügelschlösser guter Qualität mit einem Marktpreis ab 25 Euro am besten abschnitten.
Zusätzlicher Schutz durch Codierung?
Tatsächlich hilft die Codierung des Fahrrades, vor allem beim Wiederauffinden, weniger beim Diebstahl selbst. Codierte Räder lassen sich als Diebstahlsgut nur schwer weiter verkaufen und die Polizei kann das Rad dem Besitzer einfacher zuordnen. Allein in Frankfurt am Main werden jedes Jahr rund 500 Fahrräder, die nach Diebstählen einfach irgendwo abgestellt wurden, öffentlich versteigert, weil die Räder keinem Besitzer zuzuordnen sind.
Wann gilt der Versicherungsanspruch?
Wer für sein Rad keine gesonderte Diebstahlversicherung abschließt, kann Ansprüche auch bei der Hausratversicherung geltend machen, solange sich das Rad in einem abgeschlossenen, zur Wohnung gehörenden Raum befand. Soll der Schutz auf den Außenbereich erweitert werden, muss dies in einer entsprechenden Klausel der Hausratversicherung vermerkt sein. Die Versicherer bieten diesen erweiterten Hausratschutz für das Fahrrad auf Nachfrage an. Aber auch hier gilt wie bei einer eigens abgeschlossenen Fahrraddiebstahlsversicherung, dass das Fahrrad ausreichend durch ein entsprechendes Schloss gesichert war.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Ziegler-metall.de, dem Anbieter für Fahrradgaragen und Aussenanlagen.