Rekord-Einbruchszahlen: „Alarmzeichen stehen längst auf Rot“
Essen (11. April 2016). Angesichts neuer Rekordwerte bei den Wohnungseinbrüchen und niedriger Aufklärungsquoten mahnt KÖTTER Security, größtes Familienunternehmen der Sicherheitsbranche in Deutschland, nachdrücklich eine neue Sicherheits- und Präventionskultur an. „Es muss jedem klar sein, dass bei den Einbruchsgefahren die Alarmzeichen längst auf Rot stehen“, sagte Andreas Kaus, u. a. Geschäftsführender Direktor des Westdeutschen Wach- und Schutzdienstes Fritz Kötter, heute in Essen. „Die hierzulande tief verankerte Versicherungsmentalität muss durch aktive Vorbeugung beim Einbruchschutz ergänzt werden“, forderte der Sicherheitsexperte. „Parallel hierzu brauchen wir stärkeren politischen Rückenwind für neue Sicherheitsallianzen, die der Polizei mehr Freiraum für ihre Kernaufgaben wie Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung verschaffen.“
Tag für Tag ereignen sich mittlerweile bundesweit mehr als 450 Wohnungseinbrüche. Der finanzielle Schaden beläuft sich nach Angaben der Versicherungswirtschaft auf jährlich über eine halbe Milliarde Euro. Hinzu kommen der Verlust unwiederbringlicher Gegenstände, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist, und massive psychische Belastungen für die Opfer wie Schlafstörungen, Stress und Angstgefühle, die bis zum Wechsel des Wohnortes führen. Aber nicht nur Privatpersonen sind von gravierenden Folgen betroffen. Auch Einbrüche in Firmen ziehen erhebliche Folgen nach sich. Diese reichen bis zur Existenzbedrohung, wenn durch Diebstahl wichtiger Geräte etc. die Produktion gefährdet wird.
Dabei wurde im vergangenen Jahr mit bundesweit 167.136 Delikten (+ 9,9 %) ein neuer Rekordwert für die zurückliegenden 15 Jahre verzeichnet. Besonders gravierend waren die Anstiege in Hamburg (+ 20,2 %), Nordrhein-Westfalen (+ 18,1 %) und Niedersachsen (+ 13,1 %). Die Aufklärungsquote liegt im Schnitt bei rund 15 %.
„Dies unterstreicht die Bedeutung präventiver Maßnahmen, bei denen Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch stark hinterherhinkt “, betonte Kaus. Dabei ist die Wirkung z. B. von Sicherheitstechnik wie Gefahrenmeldeanlagen und Videotechnik plus Aufschaltung auf rund um die Uhr besetzte Notruf- und Serviceleitstellen klar belegt. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Täter in rund 40 Prozent aller Fälle nicht über den Einbruchsversuch hinauskommen. Kombiniert werden sollten die technischen Maßnahmen mit personeller Sicherheit wie u. a. Revierwach- und Interventionsdiensten zur regelmäßigen Objektkontrolle bzw. Überprüfung oder Sicherung bei Auffälligkeiten und Schäden.
Besonderer Clou: Bei der Absicherung der eigenen vier Wände können Eigentümer staatliche Zuschüsse und Kredite nutzen.
Kommt es trotzdem zu einem Einbruch, hat die umgehende psychologische Betreuung der Betroffenen, wie sie die zur KÖTTER Unternehmensgruppe gehörende TERAPON Consulting (terapon.de) bietet, ebenfalls zentrale Bedeutung. Sie trägt entscheidend dazu bei, die langfristigen Folgen dieses traumatischen Erlebnisses zu reduzieren.
Zweite zentrale Säule ist der weitere Ausbau öffentlicher und privater Kooperationen, um die Polizei angesichts immer neuer Aufgaben und Millionen-Überstunden ihrer Beamten gezielt zu entlasten. Denn mit Blick auf die Personalaufstockungen in NRW und anderen Bundesländern bleibt zu berücksichtigen, dass die Ausbildung neuer Polizeikräfte mindestens drei Jahre dauert. „Wir müssen angesichts des Handlungsdrucks z. B. bei den Einbruchsdelikten Sicherheit somit neu denken“, sagte Kaus. „Dabei geht es darum, dass die Polizei ihre Arbeit teilt, nicht aber ihre Kernkompetenzen wie Gefahrenabwehr, Vorbeugung vor Straftaten und Kriminalitätsbekämpfung. Das Gewaltmonopol bleibt unberührt.“
So können Qualitätsdienstleister, die über umfangreiche Erfahrungen bei der Erbringung von Sicherheitsaufgaben für die öffentliche Hand verfügen, auch im Bereich der Polizeiarbeit gezielt unterstützen und entlasten. Im Fokus stehen der qualifizierte Objektschutz an privaten und öffentlichen Einrichtungen wie Konsulaten oder Synagogen, der nicht von ausgebildeten Polizisten übernommen werden muss, sowie die Begleitung von Schwertransporten durch Sicherheitsdienstleister. Diese Aspekte knüpfen u. a. an Vorschläge zur polizeilichen Aufgabenentlastung an, die eine von NRW-Innenminister Ralf Jäger eingesetzte Expertenkommission im Sommer 2015 vorgestellt hatte. Entscheidende Erfolgsfaktoren dabei: „Der Staat soll und darf die Zügel nicht aus der Hand geben. Er schreibt vor, was gemacht wird, regelt Ausbildung, Prüfung und Fortbildung und stellt die Kontrolle und Dokumentation sicher“, erläuterte Kaus.
Quelle:
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Bilder: „Einbruchschutz am Haus“: © Thorben Wengert / pixelio.de; „caught“: © Christoph Droste / pixelio.de