Matratzentopper bei Rückenschmerz – Linderung durch die passende Schlafunterlage?

In letzter Zeit werden Topper verstärkt empfohlen, um die Schlafqualität bei Rückenschmerzen zu verbessern. Da unzählige verschiedene Toppervarianten auf dem Markt sind, ist es wichtig, das richtige Modell auszuwählen. Doch was leisten Matratzen Topper bei einem Rückenleiden genau und worauf kommt es beim Kauf an?

Was ist ein Topper?

Ein Matratzen Topper ist, kurz gesagt, eine Auflage, die direkt auf die Matratze gelegt und an den Enden fixiert wird. Ziel dabei ist es, durch die Schlafunterlage allgemein die Bequemlichkeit im Bett zu verbessern. Das ist besonders wichtig für Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden und die Qualität ihres Nachtschlafes verbessern möchten.

Gleichzeitig wird durch den Matratzentopper die Hygiene im Bett verbessert. Denn jede Nacht verliert der Körper rund einen halben Liter Flüssigkeit. Diese Ausdünstungen werden von der Unterlage aufgenommen, was die Matratze schützt und ihre Lebensdauer verlängert.

Toppers sollten nicht mit einem regulären Matratzenschoner verwechselt werden, der direkt über dem Lattenrost aufliegt und Abdrücke verhindern soll. Die Topperhöhe sollte mindestens sechs Zentimeter betragen, damit Wirbelsäule und Muskulatur punktgenau gestützt werden. Bei einem Boxspringbett gehört die Unterlage standardmäßig dazu, daneben lässt sich mittlerweile jedes handelsübliche Bett entsprechend nachrüsten. Topperangebote gibt es für Matratzen vom schmalen Zustellbett bis hin zum King Size-Bett.

Warum ein Topper bei Rückenschmerz eine gute Entscheidung ist

Wenn das Bett, die Matratze und der Lattenrost nicht zusammenpassen, könnte das drastische Auswirkungen auf den Liegekomfort und die Schlafqualität haben. Ein Blick in die Betten verrät, dass viele Matratzen schon lange im Einsatz sind und in der Nacht zu einer Art Hängematte werden. Mit Folgen für den Rücken: Die Wirbelsäule wird permanent überstreckt, die Muskeln verhärten sich und langfristig sind Kreuzschmerzen die Folge.

Lange wurden möglichst harte Matratzen als Wundermittel gegen Rückenbeschwerden angepriesen. Eine Meinung, die so nicht mehr haltbar ist. Zwar führt eine harte Schlafunterlage tatsächlich zunächst zu einer Art Entlastung, doch mit der Zeit wird der Druck auf die Gelenke möglicherweise zu stark. Die ideale Matratze ist weder zu weich noch zu hart und unterstützt die Wirbelsäule dabei, im Schlaf ihre natürliche Form zu behalten.

Selbst wenn die Matratzenqualität hervorragend ist, können Toppers einen Beitrag zur Entlastung leisten. Denn diese Auflage hat eine druckentlastende Wirkung, gibt der Wirbelsäule mehr Halt und unterstützt die Anatomie des Körpers. Gut zu wissen: Sehr weiche, durchgelegene Matratzen sowie solche von minderer Qualität werden durch einen Topper in der Regel nicht sonderlich aufgewertet. Hier empfiehlt sich dem Rückenbereich zuliebe eine komplette Neuanschaffung der Bettstatt.

Wichtig dabei ist, den richtigen Matratzen Topper auszuwählen. Auf dem Markt sind verschiedene Modelle aus unterschiedlichen Materialien erhältlich. Beim Kauf sollte daher darauf geachtet werden, dass die Unterlage den Liege- und Schlafgewohnheiten entspricht.

Diese Matratzentopper gibt es – kleine Materialkunde

• Viscotopper: Visco bedeutet „zählelastisch“ und zielt auf die Eigenschaft des Materials ab, sich erst nach einer gewissen Zeit den Körperkonturen anzupassen. Je höher die Körpertemperatur ist, desto schneller erfolgt die Anpassung. Entscheidend bei der Auswahl ist die Topperdicke – sieben Zentimeter sollten es bei Viscoschaum mindestens sein. Durch die Druckentlastung wird die Blutzirkulation gefördert, was Linderung bei Rückenschmerzen verschaffen kann. Ist der Rückenschmerz mit Bewegungsunfähigkeit verbunden, eignet sich das träge reagierende Material weniger.
• Geltopper: Diese Modelle bestehen aus Gelschaum und sind im Gegensatz zu Viscotoppern unabhängig von der Temperatur. Das Material ist sehr formstabil, langlebig und passt sich direkt an die Körperformen an. Gelschaum lässt die Luft hervorragend zirkulieren. Milben mögen das Material nicht, weshalb sich Geltopper für Allergiker eignen. Liegen die Rückenprobleme im Becken, ist in der Regel eine gute Entlastung gegeben. Ideal auch bei einer Neigung zum Schwitzen und bei chronischen Rückenbeschwerden.
• Kaltschaumtopper: Diese Matratzen Topper sind Multitalente. Sie sind atmungsaktiv, leicht zu reinigen und extrem flächenelastisch. Dadurch kann sich das Körpergewicht gut verteilen. Bei Rückenbeschwerden ist das Material grundsätzlich geeignet, da die Punktelastizität eine Kuhlenbildung verhindert. Damit werden Gelenke und Bandscheiben entlastet.
• Latextopper: Latex ist ebenso anpassungsfähig wie Kaltschaum. Der Körper kann sanft einsinken, was bei Kreuzschmerz lindernd wirken kann. In dem Material sind Luftkanäle integriert. Dadurch zirkuliert die Luft im Bett und der Körper erwärmt sich nicht so stark. Latex ist sehr langlebig.

Schlafposition und Topperauswahl – das gibt es zu beachten

Jeder schläft anders. Daher gilt es, beim Topperkauf zusätzlich die Schlafposition zu beachten.

Seitenschläfer

Seitenschläfer sollten darauf achten, dass die Unterlage es Schultern und Hüften erlaubt, einzusinken. Der restliche Körper muss ebenfalls gut gestützt werden. Hier ist der Viskotopper mit seinen thermodynamischen Eigenschaften empfehlenswert. Denn der passt sich direkt der jeweiligen Körperkontur an.

Unruhige Schläfer

Wer in der Nacht seine Position oft wechselt und sich häufig von einer Seite auf die andere dreht, könnte sich von einem recht träge reagierenden Viskotopper gestört fühlen. Allerdings hat Visko den Vorteil, sich schnell zu erwärmen, wovon alle, die frieren, profitieren.

Soll es im Bett nicht zu warm sein, kämen in diesem Fall ein Latextopper oder ein Geltopper infrage. Die unterstützen wie Viscoschaum, passen sich jedoch schneller den Körperkonturen an.

Bauchschläfer

Bauchschläfer, die es im Kreuz haben, benötigen einen eher harten Matratzen Topper. Damit wird verhindert, im Schlaf ins Hohlkreuz zu fallen. Kaltschaum wäre in diesem Fall eine ideale Wahl zur möglichen Linderung von Rückenschmerz.

Rückenschläfer

Rückenschläfer mit Kreuzschmerzen sollten auf eher harte Toppers setzen. Flächenelastische Modelle könnten sich nachteilig bei Rückenproblemen auswirken, da auf diese Weise der Beckenbereich tief einsinkt.

Grundsätzlich eignen sich zur Unterstützung eines gesunden Schlafs alle Toppermodelle. Hier darf das persönliche Liegegefühl entscheiden. Wird ein härteres Liegegefühl bevorzugt, ist ein Kaltschaumtopper geeignet.

Es kommt auf die Kombination an

Hochwertige Matratzentopper in Verbindung mit einer guten Matratze könnten grundsätzlich den Nachtschlaf bei Rückenschmerzen verbessern. Ein Allheilmittel gegen Kreuzschmerz sind die Schlafunterlagen allerdings nicht.

Einen weiteren Beitrag leisten die richtigen Kissen. Die sollten bei Rückenproblemen eher dünn und weich gewählt werden. Genutzt werden sollte unbedingt auch die Option eines flexibel einstellbaren Lattenrostes.