Der herbstliche Garten
Viele assoziieren mit Gartenarbeit den FrĂŒhling und den Sommer. Dabei kann der Garten im Herbst nicht nur schön sein, sondern auch eine wichtige Funktion im Umwelt- und Naturschutz spielen. Zudem sollte der Herbst genutzt werden, um Rasen und Pflanzen auf die wirklich kalten Tage vorzubereiten. Gerade in Zeiten des Klimawandels, da die Herbste so viel milder und das FrĂŒhjahr zum Teil schon viel zu warm und trocken geworden sind, sollte man die Zeit jetzt noch nutzen, um seinem Garten – und damit auch sich selbst – etwas Gutes zu tun.
Wohin mit dem Laub?

Laubmulch wertvolle Erde.
Die Mengen an Laub, die jedes Jahr von BĂ€umen und StrĂ€uchern fallen, sind beeindruckend, machen aber auch regelrecht Angst, wenn man an ihre „Beseitigung“ denkt. Die gute Nachricht: Statt alle BlĂ€tter zusammenzuklauben und die entstande Masse zur Biotonne zu tragen, können und sollten wir zumindest einen Teil davon im Garten lassen. Das hat mehrere GrĂŒnde, zum einen nĂ€mlich, um am Rand des Gartens RĂŒckzugsorte fĂŒr Tiere, insbesondere Igel, zu schaffen, zum anderen um die geballte Bio-Power aus den BlĂ€ttern zu nutzen. Dazu kann man Laubmulch herstellen, eine Art, um aus den BlĂ€ttern wertvolle Erde zu gewinnen, die man spĂ€ter zum Pflanzen nutzen kann. FĂŒr die Herstellung von Laubmulch gibt es entsprechende BehĂ€lter zu kaufen oder man sammelt die BlĂ€tter einfach in MĂŒlltĂŒten, fĂŒllt diese mit Wasser und sticht anschlieĂend Löcher hinein, damit alles feucht bleibt und trotzdem der Luft ausgesetzt bleibt. Diese SĂ€cke lĂ€sst man nun im Garten liegen. Je nach Art der BlĂ€tter – manche verrotten schneller als andere – hat man in ein bis zwei Jahren nĂ€hrstoffreichen Laubkompost.
Herbst – Zeit zum Pflanzen
FĂŒr viele mag es ungewöhnlich erscheinen, in der kalten Jahreszeit zu pflanzen. Dabei ist der Herbst fĂŒr das Setzen einiger Blumen, StrĂ€ucher und BĂ€ume ideal, weil die Erde feucht ist und die harte KĂ€lte noch lange genug entfernt, um Schaden am frisch Gepflanzten anrichten zu können. Der Herbst ist somit die beste Zeit um beispielsweise immergrĂŒne Pflanzen, also vor allem Hecken und BĂŒsche zu pflanzen. Auch ZwiebelgewĂ€chse, egal ob als GemĂŒse oder Blume, sollten jetzt gesetzt werden, sonst wird es im kommenden FrĂŒhling keine neuen Tulpen, Narzissen, Krokusse oder Hyazinthen geben. Und dort, wo der Boden sehr tonhaltig ist, sollte man den Herbst auch zum Pflanzen neuer BĂ€ume nutzen.

RĂŒckschnitt, aber nicht fĂŒr alles
Auch das Thema RĂŒckschnitt ist im Herbst wichtig, allerdings muss man hier aufpassen, was und wie man beschneidet. FĂŒr manche Pflanzen wĂŒrde die nahende KĂ€lte eine Gefahr darstellen, wenn man sie durch den Schnitt anfĂ€llig macht. Sollte es sogar schon Frost geben, hat man die beste Zeit zum Schneiden sowieso verpasst. Manche Pflanzen können aber vor dem ersten Frost durch den richtigen Beschnitt ihre Kraft fĂŒr den Winter dort bĂŒndeln, wo sie gebraucht wird. Bei BeerengewĂ€chsen darf man ruhig beherzt zur Schere greifen. Auch bei Ziergehölzen, also vielen Hecken und BĂŒschen, muss man sich nicht zurĂŒckhalten. Allerdings hier unbedingt die Schonzeit fĂŒr brĂŒtende Vögel beachten, die einen Beschnitt vor dem 1. Oktober verbietet. Vorsicht auch bei KĂŒbelpflanzen, die sollten im Herbst nur noch von alten BlĂŒten und gegebenenfalls vertrockneten Knospen befreit werden.
Bunte Farben auch im Herbstgarten

bringt der Herbst hervor.
Der Garten muss im Herbst nicht von Leere und Brauntönen bestimmt sein! Damit es allerdings auch im Herbst noch ein paar farbenfrohe Akzente gibt, muss man in der Regel schon vorher dafĂŒr gesorgt haben, etwa durch das Pflanzen immergrĂŒne Pflanzen oder von entsprechend spĂ€t blĂŒhenden Blumen- und Staudenarten. Astern, Chrysanthemen und die Fette Henne erfreuen uns auch im Herbst. Wer es verpasst haben sollte, spĂ€tblĂŒhende Blumen oder Stauden zu pflanzen, kann sich auch noch mit Topfpflanzen wie etwa Heidekraut, Scheinbeere oder Lampionblume ein paar Farbtupfen in den Garten oder auf die Terrasse holen.
Gartenarbeit im Herbst ist also gut investierte Zeit und wird sich spĂ€testens im nĂ€chsten FrĂŒhjahr auszahlen. Zudem tut sie auch unserer Gesundheit gut, denn gerade wenn die Sonne weniger und kĂŒrzer scheint, ist es wichtig, möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen. Und nach getaner Gartenarbeit können wir die WĂ€rme und Behaglichkeit im Haus noch mehr genieĂen!