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Corona-Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen: Geld kommt nicht oder zu spät

Sofort-Hilfen von Bund und Ländern, großzügige KfW-Kredite, Steuerstundungen – auf dem Papier gibt es viele Maßnahmen, die Unternehmen in der Coronakrise vor der Insolvenz bewahren sollen. In der Realität kommen diese Hilfen aber entweder gar nicht oder aber zu spät an. Das trifft insbesondere auf kleine und mittelständische Betriebe, Selbständige und Neugründungen zu.

Deutschland in Zeiten der Kontaktsperre, das bedeutet geschlossene Läden und Gastronomie-Betriebe, verwaiste Büros. Die Wirtschaft hat eine Vollbremsung hingelegt und innerhalb kürzester Zeit stehen zahlreiche Firmen vor massiven finanziellen Problemen, ihr wirtschaftliches Überleben wurde von einem zum anderen Tag gefährdet.

Die wahrlich nicht geringe Palette an Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern nährt für viele die große Hoffnung, eine schnell drohende Zahlungsunfähigkeit noch abwenden zu können; doch die Ernüchterung ist bereits jetzt (Stand 02.04.2020) groß. An die Gelder heranzukommen, ist nämlich bei weitem nicht so einfach, wie das zunächst allenthalben versprochen wurde.

Dazu ein Gebäudereiniger aus München: „Die bayerische Sofort-Hilfe haben wir am 19. März bereits beantragt und seither weder etwas zum Stand der Bearbeitung gehört, geschweige denn Geld zu sehen bekommen. Um einen KfW-Kredit bemühen wir uns gerade. Das Beantragungsverfahren ist genauso aufwendig wie bei einem normalen Kredit und ob er überhaupt zugesagt wird, können wir noch gar nicht sagen. Stand jetzt haben wir gerade mal noch etwa 50 % unseres üblichen Geschäfts, aber noch keinen Cent an Hilfe bekommen.“

Um die Soforthilfe zu bekommen, muss einem das Wasser nachweislich schon bis zum Hals stehen. Solange noch Eigenkapital da ist, wird es in vielen Bundesländern nicht gezahlt. Anders bei den KfW-Krediten: Weil der Staat nicht vollumfänglich für diese haftet und nach jetziger Regelung der Kredit innerhalb von 5 Jahren zurückgezahlt werden muss, bewilligen die Hausbanken den Kredit vorwiegend solchen Firmen, bei denen eine vollständige und rechtzeitige Rückzahlung sehr wahrscheinlich ist. Und das ist vorwiegend bei größeren Unternehmen der Fall.

Die Tatsache, dass kleine und mittlere Unternehmen sowieso oft „knapsen“ müssen, wird ihnen jetzt auch noch zum Verhängnis. Und bei allem Verständnis dafür, dass nicht jede heruntergewritschaftete Firma durchgefüttert werden kann, stellt sich doch die Frage, warum gerade diejenigen, die auch sonst nicht gerade im Reichtum baden, jetzt die Ersten sein sollen, die die Krise nicht überstehen werden. Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die geren als Deutschlands Jobmotor bezeichnet werden, drohen gerade massenweise durch das Hilfsnetz zu fallen. Es bleibt nur, auf ein rasches Umdenken in der Politik zu hoffen, damit wir diese wertvollen Wirtschaftskräfte nicht verlieren!

Ein Gedanke zu „Corona-Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen: Geld kommt nicht oder zu spät

  • Michael Reitberger

    Tja… Die Banken wurden von uns gerettet. Jetzt wäre es an der Zeit uns zu retten. Allen Anschein nach wird das aber mal wieder ein Traum bleiben, zumindest für diejenigen die es sich nicht leisten können!

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