Sommer, Sonne, Sonnenbrand
Der unbedarfte Umgang mit Sonnenbrand, wie man ihn noch aus Zeiten kennt, als man auch einen Autogurt für eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme hielt, ist zum Glück schon längst vorbei. Vor 30 Jahren betrachtete man diese Hautschädigung schlimmstenfalls als lästig, für manche erschien sie das notwendige Übel auf dem Weg zur Sonnenbräune zu sein. Heute weiß man es nicht nur besser, heute ist auch die Gefahr, sich einen Sonnenbrand einzufangen, gestiegen. Die Gründe dafür sind sowohl das Ozonloch als auch die Tatsache, dass höhere Temperaturen sowohl die Verweildauer an der Sonne als auch die Strahlungsintensität vergrößert haben. Nicht umsonst sind Fälle von Hautkrebs, der hauptsächlich durch UV-Strahlung ausgelöst wird, gerade in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Daher ist Aufklärung über die Entstehung, das Wesen und die Vorbeugung gegen Sonnenbrand heute wichtiger denn je.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Sonnenbrand um Verbrennungen von Hautarealen, die zu stark der Sonne oder künstlicher UV-Bestrahlung ausgesetzt waren. Dass es sich dabei auch um eine Form der Entzündung handelt, ist vielen so nicht bewusst. Wie bei Entzündungen und Verbrennungen üblich reagiert die Haut mit Rötung, Spannen, Jucken und in extremen Fällen sogar mit Blasenbildung. Auch „das Innere“ des Körpers kann der Entzündung mit Fieber oder Kälteempfinden begegnen. Hat man nicht nur die Haut verbrannt, sondern auch zuviel Sonneneinstrahlung am Kopf abbekommen, so äußert sich das als „Sonnenstich“, der auch noch Übelkeit hervorrufen kann.
Ist die Haut erst einmal geschädigt, ist an dem Effekt, den das für das Entstehen von Hautkrebs hat, nichts mehr zu ändern – genau das macht den Sonnenbrand so gefährlich! Sobald es passiert ist, wurden Hautzellen geschädigt, der Nährboden für das Ausbilden einer Krebserkrankung wurde also gelegt. Dabei gilt, dass der Einfluss der Schädigung umso stärker ist, je früher im Kindesalter man sie erlitten hat, je häufiger sie sich ereignet hat und je intensiver sie war. Unterm Strich gilt: Jeder Sonnenbrand ist einer zuviel und sollte so gut wie möglich verhindert werden!
Die Möglichkeiten, sich vor zuviel Sonnen zu schützen, sind vielfältig. Die effektivste davon ist, sich der Sonne erst gar nicht auszusetzen, aber das wäre nicht nur weitgehend unrealistisch, sondern auch wiederrum insofern schädlich, als dass Sonnenlicht für die Bildung des wichtigen Vitamins D verantwortlich ist. Daher wäre der nächste Tipp, so viele Hautareale wie möglich zu bedecken, am besten noch mit Kleidung, die UV-Strahlung filtert. Oder aber sich immer ein schattiges Plätzchen zu suchen bzw. sich eines mithilfe von Sonnenschirmen und -segeln oder einer Strandmuschel zu schaffen. Wer aber nur in Badehose, -anzug oder Bikini in die Sonne will, für den gibt es eigentlich nur eine Option: schmieren, schmieren, schmieren!
Sonnecremes, Sonnenmilch, Sonnenspray, Sonnenschaum – die Konsistenz von Sonnenschutzmitteln kann unterschiedlich sein und da sollte jeder für sich das herausfinden, was er oder sie am angenehmsten auf der Haut empfindet. Entscheidend ist aber der Lichtschutzfaktor (LSF). Die Höhe des LSF gibt an, um wieviel der Eigenschutz der Haut erhöht wird. Man sollte sich bei der Wahl der Sonnencreme daran orientieren, wie empflindlich die eigene Haut ist, je empfindlicher desto höher sollte der LSF gewählt werden. Generell werden 6 Hauttypen unterschieden, wobei die empfindlichste nur eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten hat, während bei der unempfindlichsten der Eigenschutz 90 Minuten lang hält. Das heißt aber noch lange nicht, dass sich jemand mit empfindlichem Hauttyp nur einmal am Tag mit LSF 50 eincremen muss und dann geschützt ist. Das Motto beim Einschmieren lautet: „Viel hilft viel“. Das bezieht sich sowohl auf die Menge an aufgetragener Lotion als auch auf die Häufigkeit des Eincremens. Was die Menge angeht, so wird für Erwachsene 40 Gramm Sonnencreme pro Einreiben empfohlen, das entspricht etwa einer Menge von 6 Esslöffeln. Nachcremen sollte man nach jedem Schwimmen (auch wenn die Sonnencreme als wasserfest angepriesen wird), nach starkem Schwitzen und nach spätestens 2 Stunden nach dem letzten Eincremen. Übrigens: Hautärzte empfehlen zu Sonnenschutz zu greifen, der sowohl UV-B- als auch UV-A-Schutz enthält.
Was aber tun, wenn es doch mal passiert ist, die Haut verbrannt ist? Mehr als eine Linderung der Begleiterscheinungen ist, wie bereits erwähnt, nicht zu machen. Man kann also dafür sorgen, dass Schmerzen und Rötung schneller abklingen, die Hautschädigung kann man aber nicht „reparieren“. Um aber die Schmerzen der Verbrennung zu verringern, kann man auf die betroffenen Hautpartien Joghurt oder Quark auftragen. Die darin enthaltene Feuchtigkeit zieht in die Haut ein und dies hat einen beruhigenden und kühlenden Effekt. Zudem empfiehlt sich die Einnahme von ASS, weil dies die Haut darin unterstützt, die Entzündung zu bekämpfen.
Ein letzter Hinweis noch an Leute mit vermeintlich sonnenunempfindlicher Haut: Wer denkt, dass eine tiefe Bräune ein Zeichen gesunder Haut ist, der irrt. Auch eine Bräunung ist ein Zeichen von Sonnenschäden, aber halt bei Weitem nicht so schlimm wie ein Sonnenbrand. Trotzdem können auch Menschen, die sich immer wieder der Sonne aussetzen und dabei einen dunklen Hautton entwickeln, langfristig Hautkrebs entwickeln.
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