Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen einer Haartransplantation
Schönheitsoperationen sind schon lange nicht mehr nur für Frauen gedacht. Viele Männer leiden besonders darunter, wenn sie auf ihren Köpfen kahle Stellen an den Geheimratsecken finden. Auch Frauen haben viele Gründe, sich einer Haartransplantation zu unterziehen. Doch ist dieser Eingriff wirklich ungefährlich? Wie bei jeder Operation gibt es potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, die ein Patient kennen sollte.
Gründe für eine Haartransplantation
Menschen, die sich einer Haartransplantation unterziehen, leiden sehr unter ihrem Haarausfall. Häufig fühlen sie sich nicht mehr attraktiv und möchten ihre Haare mit Mützen oder Perücken verstecken. Durch die Behandlung kann dünner werdendes Haar aufgefüllt oder der Haaransatz wiederhergestellt werden. Zudem werden oft kahle Stellen behandelt. Der Haarausfall kann genetisch bedingt sein, daher ist die Haartransplantation eine Möglichkeit, den natürlichen Haarwuchs zu verbessern.
Zudem können verschiedene Krankheiten dazu führen, dass keine Haare wachsen oder die Haare verschwinden. Auch Verletzungen führen dazu, dass Haare ausfallen. In manchen Fällen möchten Betroffene Narben oder Verbrennungen mit den Haaren verstecken. Zusätzlich können psychologische Gründe eine Rolle spielen. Das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein können durch eine Haartransplantation gesteigert werden. Betroffene leiden häufig an einem geringen Selbstwertgefühl. Dies belastet sehr.
Der Ablauf einer Haartransplantation
Der Eingriff wird in der Regel unter örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt. Eine Haartransplantation sollte in jedem Fall nur von Ärzten durchgeführt werden sollte, die eine entsprechende Qualifikation besitzen und vorweisen können. Betroffene sollten sich einen Arzt suchen, der nachweisbare Erfahrung mit Haartransplantationen besitzt. Sobald ein Arzt gefunden und ein Termin wahrgenommen werden kann, wird eine unverbindliche Erstberatung stattfinden.
Anschließend wird ein Vorgespräch stattfinden, in dem der Arzt alle Chancen und Risiken des Eingriffs nennt. Für den Tag der OP empfiehlt sich lockere Kleidung, die nicht über den Kopf gezogen werden muss. Der Arzt rasiert den Entnahmebereich und entnimmt je nach Methode die benötigten Haare. Die Transplantation erfolgt mit Einsatz von speziellen Instrumenten. Diese lockern die Haarwurzeln und zupfen diese anschließend vorsichtig heraus. Anschließend werden feine Öffnungen angelegt. Zum Schluss werden präparierte Spenderhaare in die Löcher eingesetzt. Je nach Anzahl der Transplantate dauert der Eingriff zwischen zwei und acht Stunden.
Unterschiede der beiden Techniken
Vom jeweiligen Patienten hängt ab, welche Methode für den Eingriff genutzt wird. Für Langhaarträger eignet sich die FUT-Technik am besten. Hierbei wird aus einem Bereich, in dem kein Haarausfall besteht, mithilfe eines Skalpells ein Hautstreifen entnommen. Für die Verpflanzung werden daraus kleine Haarwurzelgrüppchen herausgeschnitten. Eine Narbe bleibt an der Schnittstelle zurück, die aber mit dem vorhandenen Haar überdeckt werden kann.
Die FUE-Technik hingegen ist eher für Kurzhaarträger geeignet. Hier werden direkt einzelne Haarwurzeln entnommen. Bei dieser Methode bleibt keine sichtliche Narbe zurück. Die Haare müssen jedoch gekürzt werden. Da keine Schnitte oder Nähte benötigt werden, kann es bei Nutzung der FUE-Technik zu einer schnelleren Genesung kommen.
Normale Reaktionen nach der Haartransplantation
Nach dem Eingriff können verschiedene Symptome und Reaktionen ganz normal sein. Daher ist eine Erholungsphase von etwa drei Tagen unbedingt einzuplanen. Es kann zu leichten Schmerzen und Schwellungen kommen, die jedoch schnell nachlassen sollten. Leichte Verkrustungen sind ebenfalls normal. Sie fallen im Laufe der ersten Woche nach den ersten Haarwäschen ab.
Auch leichte Rötungen sind normal. Sollte der behandelte Bereich jucken, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Haut heilt. Auch der Ausfall der transplantierten Haare ist kein Grund sich zu sorgen und Teil des natürlichen Heilungsprozesses. Ein paar Monate nach der Operation werden diese wieder nachwachsen. Sollten sich die Symptome verschlimmern oder länger andauern, ist es wichtig, den behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Risiken und Nebenwirkungen
Obwohl die Haartransplantation eine relativ sichere Methode ist, gibt es mögliche Risiken des Haareingriffs. Ein häufiges Problem sind Eingriffe, die nicht fachgerecht durchgeführt werden. Unseriöse Anbieter locken oft mit günstigen Angeboten. Wenn die Haartransplantation jedoch nicht fachgerecht durchgeführt wird, können unerwünschte Ergebnisse oder sogar verschiedene Komplikationen auftreten.
Eine häufige Nebenwirkung bei einer unsachgemäß durchgeführten Haartransplantation ist eine Infektion, die schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen kann. Zudem kann eine falsche Platzierung der transplantierten Haare zu Entzündungen führen. Auch Schmerzen und Beschwerden können auftreten. Dadurch wird die Genesung stark beeinträchtigt. Wenn die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, können sich unerwünschte Narben auf der Kopfhaut bilden.
Zusätzlich ist es bei einer unsachgemäßen Transplantation möglich, dass die transplantierten Haare ausfallen, bevor sie anfangen richtig zu wachsen. Es ist ebenfalls möglich, dass das Ergebnis unnatürlich aussieht und das Selbstwertgefühl dadurch beeinträchtigt wird. Sollte die Transplantation nicht fachgerecht durchgeführt werden, können Narben entstehen, die nur schwierig korrigiert werden können. Auch während der Operation kann es zu Komplikationen kommen. Sollte es während der Operation zu Blutungen kommen, kann oft nur ein erfahrener Arzt diese in den Griff bekommen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, einen erfahrenen und qualifizierten Arzt auszuwählen.
Auch Narben können entstehen. Bei der FUT-Methode ist die Gefahr der Narbenbildung sehr hoch. Diese werden die Patienten auch ein Leben lang behalten. Viele möchten daher die Haare am Hinterkopf nicht mehr kurz tragen. Während der Operation besteht die Gefahr auf eine allergische Reaktion auf das Lokalanästhetikum. Dies kann insbesondere dann geschehen, wenn der Betroffene in der Vergangenheit bereits auf bestimmte Medikamente reagiert hat.
Mögliche Risiken des Haareingriffs ist zudem Taubheit. Speziell am Hinterkopf kommen nach einer Transplantation Taubheitsgefühle vor. Dieses Gefühl kann drei bis zwölf Monate andauern. Eine vorübergehende Taubheit ist normal. Dennoch ist es sinnvoll, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Spätestens nach einem Jahr ist es notwendig, den Arzt aufzusuchen, sollten sich die Taubheitsgefühle nicht ändern.
Viele Männer reisen für eine Haartransplantation sogar in die Türkei. Der Grund dafür ist vor allem, dass die Transplantation dort günstiger ist als in Deutschland. Auch hier ist es wichtig, nach Ärzten zu suchen, die Erfahrungen mit der Haartransplantation besitzen. Die Zahl der Patienten, die eine schlecht durchgeführte Transplantation korrigiert haben möchte, nimmt zu. Niemand möchte gerne ein unnatürliches Ergebnis haben.
Mit dem Eingriff kann es natürlich auch passieren, dass das Ergebnis nicht gefällt oder anders ausfällt als es sich vorgestellt wurde. Ein qualifizierter Arzt hat über diese Risiken jedoch im Vorfeld schon aufgeklärt. Da es mittlerweile viele Ärzte gibt, die Haartransplantationen durchführen, werden häufig große Versprechen gemacht, die nicht eingehalten werden können. Zwischen der Wunschvorstellung und dem tatsächlichen Ergebnis können manchmal Welten liegen. Ein seriöser Arzt klärt darüber sofort auf.