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Haargenau kalkuliert

Auch Glatzköpfe können eine Glückssträhne haben, vor allem wenn sie eine erfolgreiche Haartransplantation hinter sich haben. Wie man(n) sich wohler fühlt in seiner Haut, wenn auf dem Kopf wieder mehr wächst, wissen nicht nur Promis wie Fußballtrainer Jürgen Klopp und FDP-Chef Christian Lindner zu berichten. Selbst wenn bei den beiden eine Haartransplantation nicht zum dauerhaften Erfolg geführt hat, an der Haaren lag es sicher nicht.

Geheimratsecken, lichte Stellen oder eine Halbglatze gehörten früher zum Älterwerden dazu. Oft liegt der Haarausfall sowohl bei Männern als auch bei Frauen daran, dass der Hormonspiegel sich verändert. Frauen haben ab der Menopause mehr Testosteron im Körper und bekommen dadurch oft lichteres Haar. Bei Männern begünstigt ein hoher Testosteronspiegel schon in jungen Jahren den Haarschwund; meist geht er dann einher mit einer Hypersensibilität gegen das Testosteron-Umwandlungsprodukt Dihydrotestosteron DHT. Es bewirkt, dass die Haarwurzeln verkümmern und sich schließlich keine Haare mehr bilden. Haarausfall kann aber auch stress- oder krankheitsbedingt sein.

Schön geschwungene Augenbrauen verleihen einem Gesicht einen ausdruckvollen Blick.

Heutzutage muss man sich mit diesen optischen Veränderungen nicht mehr abfinden. Ärzte können Haare relativ leicht und schmerzlos von einer Stelle des Körpers an eine andere transplantieren und sind keine eigenen Haare mehr vorhanden, steht auch Spenderhaar zur Verfügung. Viele Frauen werden mit Freuden vernehmen, dass sich auch Augenbrauen transplantieren lassen. Wer nur spärliche oder gar keine Augenbrauen hat, weiß wie sehr diese dem Gesicht Kontur geben und wie sehr geschwungene Brauen das Aussehen verbessern. Und auch Männer mit spärlichem Bartwuchs können aufatmen – dem Trend Bart steht mit einer Barthaartransplantation nichts mehr im Wege! Natürlich ist nicht jede Methode gleich gut für alle geeignet und eine Hürde ist für viele sicher auch der Preis.

Während bei Frauen oder unfallbedingtem Haarverlust die Krankenkassen oft eine Haartransplantation übernehmen, müssen die meisten Männer eine solche Behandlung selbst finanzieren. In Istanbul werden Haartransplantationen sehr viel günstiger angeboten als hierzulande. Wie hier werden verschiedene Verfahren angeboten und gleichzeitig lassen sich noch ein paar Urlaubstage dranhängen.

Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden der Haartransplantation, die Follicular Unit Extraction Technik (FUE) und die DHI Methode. Bei FUE werden einzelne Haarfollikel-Bündel (Grafts), die aus ca. drei Haaren samt Haarwurzeln bestehen, schonend mit einer Hohlnadel am Hinterkopf entnommen. Sie werden dann in einer Nährlösung zwischengelagert, bevor sie verpflanzt werden. Der Vorteil: die Entnahmestelle muss bei der FUE meist nicht genäht werden; die hinterlassene Wunde verheilt von selbst.

Bei der Direct Hair Implantation (DHI) gehen Entnahme und Einpflanzen der Haarwurzeln nahtlos ineinander über. Bis zu drei Haare gleichzeitig werden an neuer Stelle in die Kopfhaut eingesetzt. Der Vorteil ist, dass gesunde Haarwurzeln dabei komplett unverletzt bleiben. Die natürliche Nährstoffversorgung der Follikel wird die ganze Zeit über aufrechterhalten und es ist keine aufwendige Operation notwendig. Das senkt nicht nur das Infektionsrisiko, sondern verkürzt auch die Behandlungsdauer. Für die Entnahme eignen sich vor allem die Areale am mittleren Hinterkopf, der so gut wie nie von Haarausfall betroffen ist. Ein weiterer Vorteil der DHI-Technik: Vor dem Eingriff muss das Haar nicht unbedingt gekürzt oder rasiert werden, die Anwuchsrate fällt höher aus und das Ergebnis der Transplantation kann schneller bewundert werden. Gerade für alle, die Wert auf langes Haar legen, ist die DHI eine ideale Transplantationstechnik.

Bei beiden Methoden bleiben die Patienten bei vollem Bewusstsein, können Essen oder Fernsehen und empfinden dabei keine Schmerzen. Wer sich also einer solchen Haartransplantation in Istanbul unterzieht, wird sich danach eher so vorkommen, als hätte er bei einem Entspannungsurlaub in der Türkei einen Haarwachstumsschub gehabt und keinen medizinischen Eingriff.