Qualität deutscher Badegewässer fast durchgängig hervorragend
Im Corona-Jahr 2020 ist für viele von uns Urlaub auf Balkonien angesagt. In den Genuss von Badefreuden an Mittelmeer und Atlantik werden wohl nicht viele kommen, vom Indischen Ozean oder Pazifik ganz zu schweigen. Also heißt es: ab an die heimischen Seen und Flüsse bzw. an Nord- und Ostsee! Da ist es gut zu wissen, dass die Europäische Umweltagentur EEA in ihrem alljährlichen Bericht mit einigen wenigen Ausnahmen grünes Licht für das Baden in unseren Gewässern gegeben hat. Mehr noch: Stolze 92,5 Prozent der deutschen Badegewässer wurde eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität attestiert!
In Deutschland gibt es 2.291 offiziell als Badestellen ausgewiesene Areale. 98 Prozent dieser Gewässer haben laut EEA die Mindeststandards an Wasserqualität, die allermeisten davon, wie bereits gesagt, mit Top-Qualität. Der Reinheitsgrad wird dabei anhand der Menge an Fäkalbakterien bestimmt. Wird ein gewisser Grenzwert an den beiden Bakterien intestinalen Enterokokken und Escherichia coli überschritten, wird vor dem Baden in den betroffenen gewarnt. Ausdrücklich nicht zum Baden empfohlen und als mangelhaft bezeichnet wurden acht Badestellen, nämlich folgende:
- Elbe bei Brokdorf
- Nordseestrand Wremen
- Weserstrand Sandstedt
- Goldscheuer-Badesee, Kehl
- Klostersee Triefenstein
- Spreelagune im brandenburgischen Lübben
- zwei Stellen am Südufer des Süßen Sees
Mit diesem durchweg sehr guten Ergebnis liegt Deutschland übrigens auf dem ausgezeichneten sechsten Platz von insgesamt 30 Ländern, deren Badewasser durch die Europäische Umweltagentur überwacht wird. Doch auch insgesamt schaut es in Europa gut aus, denn 95 Prozent der mehr als 22.000 Gewässer, die die Kopenhagener Behörde checkt, hatten mindestens ausreichende, 85 Prozent davon sogar augezeichnete Qualität.
Bei all den guten Nachrichten wird sich aber dieses Jahr die Frage nach der Sicherheit bezüglich einer Corona-Infektion beim Baden stellen. Die EEA verweist hierbei auf Auskünfte der regionalen Behörden. Allerdings kann man prinzipiell weitgehend Entwarnung geben, was eine Übertragung über das Wasser angeht, weil die Konzentration der Virenmenge so weit verdünnt würde, dass eine Ansteckung auf diesem Wege zumindest sehr unwahrscheinlich erscheint. Das ändert allerdings nichts daran, dass an Orten mit großem Menschenandrang eine grundsätzliche Ansteckungsgefahr gegeben ist, sofern die Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Also auch am Badesee, am Fluss oder am Meer gilt weiterhin, dass man mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten soll, egal ob in oder außerhalb des Wassers. Und selbstverständlich ist das öffentliche Baden von Menschen mit Krankheitsanzeichen ein absolutes No Go.
Der Sommer ist da und die Ferien beginnen nun nach und nach in den einzelnen Bundesländern. Trotz Corona bleibt allen, die in ihrer Freizeit gerne schwimmen, baden oder plantschen, dass sie dies in diesem Sommer zumindest bezüglich der Wasserqualität beruhigt tun können. Das macht den Urlaub in Deutschland doch immerhin attraktiver.